Quantcast
Channel: Hasstiraden.de Der Blog zum 'Entfrusten'» Selbsthass
Viewing all articles
Browse latest Browse all 11

Mahr

0
0

Mein Leben war ein Segen, bis heute ist mir von ausserhalb relativ  wenig wirklich schlimmes geschehen und doch…. nein vielleicht gerade deswegen lebt mit mir und in mir ein oder gar DER Mahr. Meine Nächte sind von Albträumen überflutet und meine Tage mit Gedanken, Märchen und Geschichten der vergangen Tage/Jahre und Situationen die nie geschehen sind und doch im Kopf existieren.  Gedanken der Unbestimmtheit.

Geschichten der Vergangenheit sollen mein Jetzt und meine Zukunft bestimmen, unabhängig wie sehr ich diesen entgegenwirke.

Das Gefühl absoluter Machtlosigkeit sich selbst gegenüber ist eines der aussichtslosesten Gefühle, die man haben kann, denn sich selbst entkommt man nur sehr selten  und wenn…..
dann ist da was ganz anderes schief gelaufen.

Ich hasse meine Gedankengänge, weil sie mir nie bzw. nur  selten die Freiheit geben mich zu entspannen.
Es gibt nichts im meinem Leben, wo meine Gedanken nicht wild umherirren und mich quälen.

Egal in welche Situation ich mich befinde, mein Kopf malt Bilder, erfindet Geschichten, bereitet sich auf zahlreiche Eventualitäten vor.
Stehe ich zum beispiel vor einer langen  Schlange an der Kasse eines Supermarktes, so hat mein Gedankenbaum schon zahlreiche Wurzeln geschlagen und

ist zahlreiche Situationen durchgegangen, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie eintreffen werden.

Was ich zum Beispiel tun würde, wenn das Produkt kaputt geht, würde ich es bezahlen oder zurückstellen.

Wäre es sozial es zurückzustellen, immerhin hab ich es ja beschädigt. Wie viele viele Menschen haben so schon den Konzern geschädigt. Wie kann man dem entgegenwirken?

Und diese Art von Gedanken würden parallel mit anderen Gedankenthreads laufen, so stelle ich mir zeitgleich die Frage, warum Person XYZ mir was angetan hat oder
ob das was PersonXXZ wirklich wahr sein kann, da so vieles dagegen Spricht.
Und ohne einen Thread abgeschlossen zu haben, werden andere Dinge zeitgleich geklärt, beschlossen und bearbeitet.
Dies Artet dann so aus, dass ich zahlreiche Dinge verarbeiten muss, ohne das die Gefahr bestand, in eine missliche Lage zu kommen.
Wer meint, dass dies in Ordnung sei, der kennt diese Art von Gedanken nicht.
Binnen von Sekunden bin ich bereit auf zahlreiche Situationen gefasst zu sein und noch während ich an diese Lösungen tüftel, denke ich an vergangene Zeiten und
Frage mich wie diese gelaufen wären, wenn … und… wenn …

Bis ich die Kasse erreicht habe, ist meine Gefühlswelt von sauer bis hin zu enttäuscht alle Gefühlswelten durchlaufen und danach folgen auch schon wieder die weiteren Gedankengänge. Die Nacht bringt auch keine Erholung, die Gedanken kehren ein und lassen mich vergangenes neu Erleben. Immer wieder stelle ich meinem Mahr die selbe Frage, die Frage und erwarte eine Ehrlichkeit, wie ich sie nie erfahren werde, weil es einfach nicht geht.
Mein Mahr ist ein hoffnungsloser Fall, weil er mir gar nicht die Wahrheit sagen kann. Und somit ist es sinnlos danach zu forschen, aber tief in mir gibt es eine Spur von Hoffnung und diese lässt sich einfach nicht verkennen. Wie gern würde ich in diesem Punkt einmal restlos hoffnungslos sein.

Unwissenheit ist manchmal ein Segen, aber nicht wenn es Säulen im Leben betrifft, die essenziell sind.
Manchmal steckt man halt nicht drin und man kann Leuten und Dingen nur vor den Kopf schauen.

Und in meinen Kopf mag ich nicht mehr schauen.
So trivial wie sich mein Problem auch lesen mag, klar es gibt wahrlich schlimmere Situationen, so ist es die Endlosigkeit, die mir zu schaffen macht.
Bilder der Vergangenheit und der eventuellen Zukunft schlagen nanosekündlich ihre Verwurzelungen und es gibt einfach kein Entkommen.
Nicht wenn ich schlafe, nicht wenn ich arbeite, nicht wenn ich mit liebgewonnenen Mitmenschen kommuniziere, nicht wenn ich  meinen Körper mit sportlichen Aktivtäten belaste oder gar wenn ich mich
im Nachtleben ertrinke.

Wenn mein Mahr meint es wäre Zeit, dann lässt er mich das spüren und damit ich keine Möglichkeit habe gegen ihn anzukämpfen so Verknüpft er zahlreiche Wörter, Eigenschaften, Orte mit ihm, meinem Mahr.

Ein Mahr hat in der Regel viele Gesichter, doch meiner fühlt sich in der aktuellen Haut wohl, die er schon seit Jahren kostümiert.
Er schlägt selbst in den tollsten Situationen zu, wo ich mich eigentlich wohl fühle oder fühlen sollte. Wo mir weit und breit nichts Negatives entgegenkommt.

Auch ich habe in meiner Verzweifelung viele Wege gesucht, um diesen Mahr zu bekämpfen, aber er ist ein Teil von mir geworden.
Weder Chemie, noch Alkohol, noch Menschennähe konnten ihn nur für wenige Sekunden verstecken oder gar übertönen.

Der Schlüssel liegt immer in der Verarbeitung, vielleicht  meint mein Nacht- und Tages-Mahr es ja vielleicht gut und möchte mir auf die Sprünge helfen.
Aber ich werde niemals die Möglichkeit erhalten , meine Fragen beantwortet zu bekommen, was soll ich tun.

Auch wenn das Leben viele zahlreiche Fragen unbeantwortet lässt, so ist es hierbei sogar fraglich, ob die Antworten genügen würden.
Ein Mahrkreis ;(

Meine letzten Monate waren hart aber sehr schön, die nächsten 14 Tage werden mit Sicherheit schöner als die letzten 3 Monate, es gibt an sich nichts Schlechtes
in meinem derzeitigen Leben. Viele Dinge wurden verarbeitet und in naher Zukunft gibt es zahlreiche Lichtblicke und mein Leben macht enorme Erfahrungsspünge.
Und doch geben mir all die Dinge nicht den nötigen Kredit um meinen Alb zu besänftigen.

Der Mund ist trocken, der Magen schmerzt, die Gedanken malen Bilder und das Märchen wird indirekt wahr.
Ich bin so  müde, mein Kopf ist träge, mein Körper ist erschöpft und mein Gehirn signalisiert permanente Kapitulation.
Ruhe muss her und auch die Nacht würde es nicht besser machen.
Mein Bett ruft mich seit Stunden doch mein Mahr lacht jetzt schon und strickt bereits mein Drehbuch.

Früher hielt ich das Grundgefühl , welches mein Lebensalb auslöst für Hass und genau so habe ich es auch immer und immer wieder interpretiert.
Aber ich hasse gewisse Abläufe nicht so, wie ich es von anderen kannte.  Wie kann man Gefühle beschreiben, wenn man sie nicht richtig einordnen kann und die Reizüberflutungen
einen das Leben noch dazu erschweren.
Mittlerweile habe ich ein Erlebnis hinter mir, welches mich wirklich enttäuschen liess.

Und plötzlich erkannte ich dieses Gefühl wieder….mein Mahr löst in mir das Gefühl von schlimmster Enttäuschung aus, nichts anderes, kein Hass.
Einfach nur eine Aneinanderreihung von zahlreichen Enttäuschungen und die Frage nach dem warum in Hinblick auf mein obwohl.

Wie kann man über Jahre nicht Enttäuschung von Hass unterscheiden ?
Jede Medaille hat immer mehrere Seiten. Meine Art zu denken schützt mich oft vor Enttäuschungen, weil ich Dinge schon inaktiv erlebt habe, bevor sie Geschehen.
Oft habe ich somit einige Narben vermieden und hatte das Glück nie wirklich von einem Wesen derart enttäuscht zu werden, wie es mir hier wohl ergangen ist.
Und das obwohl es die Sache eigentlich nicht wert ist, zumindest kann ich die Wertigkeit nicht festmachen.
Alles ist unwichtig und doch gibt es nichts wichtigeres in meinem Leben.

Mein Leben hat wenig feste Stricke, vieles wichtige halte ich nicht ein, aber für andere Dinge würde ich sterben.
Und ich habe mich einer Sache hingegeben und diese zu meiner Nr. 1 gemacht.
Mein Lebensziel neu deklariert und mir selbst das Versprechen gegen dieses Ziel mit all meiner Kraft zu verfolgen.

Es war das wichtigste in meinem Leben, für das ich alles getan hätte und doch war ich das kleinste Rädchen in dem Uhrenwerk, auf das man gerne verzichtet hat,
wenn etwas zu dem Zeitpunkt interessanter sein könnte.

Er ist kein offenes Buch, es ist alles so einleuchtend, vielleicht sind die Fragen ja bereits alle beantwortet , nur halt unausgesprochen.
Nach jeder Antwort kann man immer ein kindliches warum? stellen.
Und die Antwort könnre jedes mal mit einem Darum beantwortet werden.

Doch die Endlösung zu diesem Albtraum/Märchen  bleibt unausgesprochen, eine offene Geschichte voller Fragen, Trauer, Missverständnisse und egoistischem Verhalten.
Im Arbeitsleben ist es gang und gebe Projekte mit seinem eigenen Blut, Schweiss, seiner Zeit, seinem Wissen und mit all seiner Kraft aufzubauen und doch muss man es vielleicht
abgeben bevor das Projekt einem etwas zurückgeben konnte.  Enttäuschung ist immer da, aber es ist immer eine Frage des Abtritts.

Im Leben, in der Liebe, im Umgang mit Menschen ist es jedoch viel schwerer, permanent zu erkennen , dass man nach jedem Bluts- oder gar Schweisstropfen weniger Wert ist ,
als unbekannte Menschen, Situationen, die nie etwas Leisten musste um einen höheren Stellenwert zu bekommen.

Wenn man Thron erzwungen hat, dann kann man diesen entweder mit Mühe und Not halten, oder diesen irgendwann abgeben.
Ein Scherge kann selten enttäuschen, da man seine Machenschaften kennt und erwartet. Aber er kann positiv überraschen, wenn er etwas nettes und damit unerwartetes macht.
Ein Märchenprinz hingeben, verliert bei der kleinsten Schwäche und muss sich dann wieder und wieder profilieren.
Der Scherge hätte Narrenfreiheit, ohne jemanden stark zu verletzten. Der Prinz würde für jeden Fehlgriff bezahlen müssen :(

Nur der König oder die Königin, welches als Bauer getarnt ist und die Kunst des Schergentums versteht und weiß diese mit  Bedacht  anzuwenden, ist wahrlic
der wahre Sieger, solange er nicht über moralische Leichen geht.

Leider wird man oft nicht daran bemessen, was man getan hat, sondern nur was man von einem noch erwarten kann, oder welche anderen Chancen man nutzt um temporäres Glück zu erhalten.
Der Mensch ist immer danach bestrebt sich  möglichst alle Möglichkeiten offen zu halten,
auch wenn er daran zu Grunde gehen würde, wenn sein Partner dasselbige tun würde.
Nur wenige Menschen erkennen, was Bestand hat und was mehr Wert haben sollte.

Ja der Bauer ist mein Mahr und doch ist es auch der Thronzwilling.

Am Ende gewinnt er doch, mein Tag wurde nun solange verlängert wie es noch ging, er hat mich attackiert und mir den Lebensspass genommen, so oft wie er es diese Nacht nur tun konnte.
Und egal wie sehr ich mich heute mit dubiosen Mitteln gewehrt habe, ich muss ins Bett und auch diesen Traum wird er wohl beherrschen.
Heute werde ich keinen Punkt mehr gutmachen können.

Es ist sein Spiel. …  noch ….

Vielleicht werde ich eines Tages akzeptieren, dass man einige Deklarationen mehrfach tätigen kann, dazu fehlt mir derzeit noch der Wille mich neuem zu öffnen.
Alles nicht so einfach, wenn man im Neuen schon die alten Probleme befürchtet, ohne dass die Chance bestand eines besseren belehrt zu werden.

Nachtmahr


Viewing all articles
Browse latest Browse all 11

Latest Images

Trending Articles





Latest Images